Zu Fuß durch New York

Manhattan in 40.000 Schritten

Im Frühjahr 2016 war ich zum dritten Mal in  New York. Dieses Mal ging es für mich und eine Freundin für acht Tage in den Big Apple. Ein Projekt, das ich bereits beim ersten Besuch gern gestartet hätte, aber dann verworfen habe, stand dieses Mal ganz oben auf meiner Agenda: New York zu Fuß zu erkunden. Während des gesamten Aufenthalts habe ich so oft wie möglich auf U-Bahn und Co. verzichtet und mir die Stadt erlaufen. 

 

"Höhepunkt" war für mich ein Marsch, den ich "Manhattan Nord-Süd" genannt habe. 

Manhattan Nord-Süd

Gestartet bin ich an unserem Hotel - dem Yotel New York in Times-Square-Nähe. Der Spaziergang führte mich vom Times-Square über den Herald Square (Macys) vorbei am Empire State Building zu meinem ersten Halt: Dem Madison Square Park. Ein wirklich traumhafter Park mit Blick auf das berühmte Flatiron Building, das an der Kreuzung von Broadway, Fifth Avenue und 23rd Street steht. Zu meinem Besuch im Mai gab es leider einige Baustellen im und um den Park - trotzdem hat sich der Besuch gelohnt. Besonders toll fand ich als Tierfreund auch die vielen, teilweise handzahmen Eichhörnchen. Wer Bekanntschaft mit einem schließen möchte, bringt am besten bei seinem Besuch ein paar Nüsse mit. Wer zur Mittags- oder Abendessenzeit im Madison Square Park ist, kann bei Shake Shak einen der angenagtesten Burger der Stadt ist. Aber Vorsicht: Die Warteschlangen sind teilweise gigantisch. 

 

 

Flatiron District

Die Gegend um das Flatiron Building kannte ich von meinen vorangegangenen Besuchen nur aus dem Hop-on-hop-of-Bus. Was echt schade ist, da die Gegend auch abgesehen von ihrem Flaggschiff einiges zu bieten hat. Im sogenannten Flatiron District gibt es traumhafte Gebäude mit auffälliger Architektur. Zum Beispiel das Sohmer Piano Building mit seiner goldenen Kuppel, der Met Life Tower und das New York Life Insurance Building mit goldener Pyramide auf dem Dach.

Union Square Park

Vom Madison Square Park ist es nicht weit zum Union Square Park in dem es ebenfalls viele zahme Eichhörnchen gibt. Hier findet immer montags, mittwochs, freitags und samstags der Union-Square-Greenmarket statt. Auch sonst gibt es in der Umgebung einiges zu entdecken. Zum Beispiel das Jefferson Market Courthouse , in dem heute eine Bibliothek untergebracht ist. Außerdem ist es von hier ein Katzensprung  ins "Village", wie Greenwich Village liebevoll von den New Yorkern genannt wird. 

Das Village

Für Greenwich Village sollte man sich auf jeden Fall etwas Zeit nehmen. Die Wohnhäuschen sind ein Traum. Hier steht unter anderem das schmalste Haus der Stadt und das bekannte Twin-Peaks-Gebäude, das  Zudem gibt es hier wunderschöne kleine Geschäfte und Restaurants. Außerdem liegt hier das Zentrum der Schwulen- und Lesbenszene von New York - die Gay-Street. Jazzfans freut vor allem das Village Vanguard, der älteste noch existierende Jazz-Club der Stadt. Ein angenehmer Nebenaspekt: Auf Touristenmassen trifft man hier nicht. 

Washington Square Park

Von Greenwich Village hat man teilweise einen hervorragenden Blick auf das One World Trade Center. Dieses bildet allerdings erst das vorläufige Ende meiner Tour. Für mich ging es vom Village aus ersteinmal in den Washington Square Park und das umliegend Universitätsgelände. Der Park lädt sehr zu einer kurzen Pause ein. Hier tummeln sich auch viele Stundenden. Besonders hübsch ist der Blick auf das Empire State Building durch den Triumphbogen hindurch. Kleinkünstler bieten im Park ihr Kunst feil. Und wer möchte kann sich kostenfrei umarmen lassen. 

Italien - ganz klein

Vom Washington Square Park ist es wiederum nicht weit nach little Italy, das in der Mulberry Street liegt, und von wo man gleich am Eingang von einem Schriftzug empfangen wird. Kleine Straßenrestaurants, Eisverkauf und Souvenirläden prägen hier das Bild. Richtig italienisch ist hier allerdings nicht mehr viel. Die meisten Personen, die sich hier drängen, sind asiatischer Herkunft. Insgesamt wird little Italy auch immer kleiner - denn das umliegende Chinatown expandiert. Erreicht man den Schriftzug am Ende der Straße, steht man so dann auch direkt im chinesischen Viertel, mit seinen Garküchen, Teahouses sowie Obst- und Gemüseläden.

Von China nach Brooklyn

Chinesisches Flair lässt sich am besten im Columbus Park aufsaugen. Hier treffen sich die Chinesen in ihrer Freizeit zu Tai Chi oder Mahjong. In Chinatown leben auf knapp zwei Quadratmeilen nahezu 150.000 Menschen. Mich zieht es für eine Pause in den City Hall Park, der nur einen Katzensprung entfernt ist. Sehenswert sind hier die City Hall (Rathaus), der Blick auf die Brooklyn Bridge (von hier kommt man auch als Fußgänger auf die Brücke). Ich habe die Brooklyn Bridge schon am Anfang meines Urlaubs zu Fuß überquert und laufe deshalb direkt weiter zum Southstreet Seaport. Dem alten Hafen New Yorks. 

 

Southstreet Seaport

Beim meinem ersten New York Besuch im Jahr 2010 war der Seaport mein absoluter Lieblingsfleck in New York. Entsprechend gefreut hatte ich mich auf dieses vorläufige Ziel. Allerdings ist vom einstigen Pier fast nichts mehr übrig geblieben. Stattdessen gibt es eine Großbaustelle. Etwas entschädigt werde ich von einer neuen Aussichtsplattform. Auch zahlreiche historische Schiffe sind hier noch zu bewundern. Durch eine Baustelle hindurch gelange ich dann noch noch zur historischen Markthalle (die sich aber ebenso wie der Pier zu meiner Besuchszeit im Umbau befand) in dem umliegenden wirklichen schönen Distrikt. 

Manhattan Ost-West

Mein geplanter Spaziergang war hier bereits zu Ende. Bis hierhin habe ich mit Pausen etwa Stunden gebraucht und war damit deutlich schneller als erhofft. Deshalb habe ich mich kurzfristig entschlossen, noch einmal zum World Trade Center zu laufen, da ich beim Besuch einige Tage zuvor den Eingang zum neuen Bahnhof nicht gefunden hatte. Schön wäre sicherlich auch ein Spaziergang bis zum Battery Park gewesen. Doch hier war ich bei meinen Aufenthalt bereits. Also schließe ich an Nord-Süd nun einen Spaziergang Ost-West an - allerdings an der recht schmalen Nordhälfte der Insel. 

One World Trade

Da ich auch den Bereich rund um die Wall Street schon einige Tage zuvor erkundet hatte, gehe ich recht zügig zum One World Trade Center. Ansonsten wären auch der New York Stock Exchange und die Federal Hall lohnenswerte Anlaufpunkte.  Auf dem Weg finde ich noch einen Chipotle Mexican Grill der zu humanen Preisen wirklich leckere und schnelle Burritos als Fastfood anbietet. 

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass im nördlichen Teil Manhattans alle Wege zum World Trade Center führen - zumindest für mich. Denn ich bin nun in meinem Urlaub bereits zum dritten Mal hier gelandet. Und nachdem ich alle Leute, die mir über den Weg gelaufen sind, gefragt habe, finde ich auch endlich (gefühlt drei Blocks weiter) den Eingang zum neuen World-Trade-Center-Bahnhof. Und ich muss sagen, auch wenn das Gebäude noch nicht 100-prozentig fertig ist, es hat sich mehr als gelohnt (Fotos). 

Vor allem der Blick durch das Dach auf den One World Trade Turm ist fantastisch. Aber selbst die Flure sind ein architektonisches Highlight. 

Ausklang im Central Park

Da nun immer noch genügend Zeit bis zum Abend ist, steuere ich als Abschluss des Tages den Central Park an. von wo es nicht weit zu meinem Hotel ist. Ansonsten bietet sich von hier auch der Weg über das Brookfield Center am Hudson entlang zum Battery Park an. Eine wirklich tolle Route, die ich schon ein paar Tage zuvor gelaufen bin. Insgesamt habe ich an diesem Tag mehr als 40.000 Schritte zurückgelegt, knapp 30 Kilometer. Auch wenn mir am nächsten Tag die Füße etwas wehtun. Ich ziehe das "Erlaufen" einer Stadt immer U-Bahn und Hop-on-hop-off und co. vor. So lassen sich nicht nur die Gebäude besser aufnehmen. Sondern auch die Dimensionen einer Stadt erfassen. Die meisten Entfernungen in Großstädten sehen auf den Plänen auch weiter aus als sie tatsächlich sind/sich tatsächlich anfühlen.

Geheimtipp

Mein Spaziergang bietet sich meiner Meinung auch für New York Anfänger an, die nur wenig Zeit im Big Apple haben und  möglichst viel sehen wollen. Gerade der hop-on-hop-off-Bus bleibt in New York oft im Stau stecken, sodass man zu Fuß auch nicht so viel langsamer ist. Als Neuling hätte ich noch den Weg vom Southstreet Seaport über den Battery Park zu One World Trade genommen und anschließend noch einen Abstecher an die Wall Street gemacht. 

Am einfachsten ist es, wenn ihr euch vor eurem Trip überlegt, welche Sehenswürdigkeiten ihr anschauen möchtet und dass über ein Kartenprogramm wie google Maps euch einen Plan erstellt. Gern stelle ich euch auch meinen Plan zur Verfügung. Schreibt mir einfach eine kurze Nachricht.

Einen Einblick in meinen Urlaub und die dabei zurückgelegten Wege könnt ihr auch durch mein Fotobuch erhalten, dass ich bei CEWE zu einem Wettbewerb eingereicht habe (bitte Daumen drücken ;-) Danke!) Dort findet ihr auch Karten zu den von mir genommenen Wegen.

https://www.cewe-community.com/de/galerie/book/31167

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