Kurstadt und Therme Bad Wörishofen

Ruhe und Entspannung im Allgäu

Obwohl Bad Wörishofen nur eine gute Autostunde von mir entfernt ist, hatte ich nie darüber nachgedacht, einen Ausflug dorthin zu unternehmen. Geändert hat sich das, als ich von meinen Kollegen einen Gutschein für die Therme Bad Wörishofen geschenkt bekommen habe.

Bester Zeitpunkt

Freunde, die schon in der Therme waren, hatten mich gewarnt, dass die Therme gerade am Wochenende sehr voll wird. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, uns einen Tag frei zu nehmen. Unser Ausflug war also ein kleiner Urlaub unter der Woche. 

Ausflug in die Stadt

Damit sich der Urlaubstag und die Anfahrt auch lohnen, haben wir vor unserem Thermenbesuch Stadt und Kurpark angeschaut. Parkmöglichkeiten gibt es genügend. Das Parken ist auch nicht teuer. Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants gibt es ebenfalls ausreichend. 

Die Stadt selbst ist baulich leider alles andere als schön - bis auf wenige Architektonische Highlights. Bei genauerem Hinsehen findet sich dennoch das eine oder andere kleine Juwel. 

 

 

Gradieranlage

Frisch angekommen in Bad Wörishofen sind wir auf die Gradieranlage gestoßen. Der kleine Pavillon ist nicht nur optisch sehr hübsch, sondern tut auch noch etwas für die Gesundheit. Bei der Gradieranlage wird Natursole mit Wasser vermischt und läuft in einer Konzentration von etwa 20 Prozent über Reisigbündel aus Schlehdorn. Durch dieses Prozedere wird die Luft mit Salztröpfchen und den ätherischen Ölen aus dem Schlehdornholz angereichert, was unter anderem gut für die Lunge ist. Tief durchatmen ist hier angesagt. Entweder im Pavillon oder auf einer der davonstehlenden Parkbänke. Der Eintritt ist frei. 

 

 

Kurpark

Richtig gut gefallen hat uns der Kurpark von Bad Wörishofern. Da wir an einem Mittwoch Vormittag/Mittag unterwegs waren, war trotz des guten Wetters nicht viel los. Und so haben wir in Ruhe an den duftenden Kräutern und Blumen von Aroma-, Duft- und Kräutergartens gerochen, die schönen Blüten bewundert und den Fröschen im kleinen Weiher zugehört.

Informationen zum Kurpark und allen anderen Angeboten Bad Wörishofens findet man im Pavillon etwa in der Mitte des Kurparks. 

Der Kurpark hat insgesamt eine Fläche von 163.000 Quadratmetern und liegt im Westen der Kurstadt. Zu Fuß ist er von der Innenstadt aus sehr schnell erreichbar. Umringt ist der Park von Feldern und Wäldern. Im Park finden sich mehrere kleine Teiche und ein größerer See (Foto am Anfang des Artikels). Am See gibt es viele nette Möglichkeiten um sich auszuruhen - zum Beispiel Hängematten.  

Als Tierfan haben mir die Ziervogelvolieren an der Westseite des Parks gut gefallen. Die Rosenpracht, die einen zur Hauptblütezeit im Rosengarten erwartet, konnten wir leider nur erahnen. Aber ganz auf den Rosenduft mussten wir auch Anfang Juni nicht verzichten. Nach dem Besuch des Rosengartens hat uns der Hunger zurück in die Innenstadt getrieben - ansonsten hätten wir noch das Feuchtbiotop und den Kunstrundweg besucht. 

Sebastian Kneipp

An Sebastian Kneipp, dem wohl bekanntesten Sohn der Stadt, kommt man nicht vorbei. Insgesamt 22 Kneippanlagen gibt es in und um Bad Wörishofen und im Kurpark findet man einen eigenen Sebastian-Kneipp-Garten. Zudem gibt es auch einen Sebastian Kneipp Waldweg, den wir aber nicht erkundet haben. 

 

 

Kneipp kam im Mai 1855 als Beichtvater und Hausgeistlicher in das Kloster Wörishofen der Dominikanerinnen. Heute ist im hübschen Kloster ein Kneippmuseum eingerichtet, für das wir keine Zeit mehr hatten. Das Klosterareal sah von außen interessant aus und steht bei uns für das nächste Mal ganz oben auf der To-Do-Liste. 

Mittagessen

Zu Mittag gegessen haben wir gegenüber vom Kurhaus im Gasthof Rössel, einem netten Biergarten. Nach Schnitzel mit Salat und Käsespätzle (nicht unbedingt das perfekte Essen vor einem Thermenbesuch, aber sehr lecker) haben wir uns auf den Weg zur Therme gemacht.

Therme Bad Wörishofen

An der Therme gibt es ausreichend Parkplätze. An einem sonnigen Tag unter der Woche Anfang Juni hatten wir keine Schwierigkeiten einen Parkplatz zu finden. Wir mussten auch nicht an der Kasse anstehen, um in die Therme hineinzukommen. Zudem waren mehr als ausreichend Umkleidekabinen vorhanden.

Kleines Rätsel

Etwas gewöhnungsbedürftig war für uns, dass die Schlüssel, die als Ein- und Austrittskarte dienen und auch eine Chipfunktion für den Aufenthalt haben, einem bestimmter Schrank zugeordnet sind. Wir haben den Schlüssel erst an irgendeinem der freien Schränke versucht, sind aber schnell hinter das Rätsel gekommen. Vor allem an vollen Tagen ist diese Zuordnung sehr sinnvoll und erspart einem langes Schranksuchen, denn die Schranknummern sind sehr gut ausgeschildert.

Keine Fotos

Im Schrank ist dann auch mein Handy verschwunden, denn Fotografieren ist im Bad verboten. Deshalb habe ich für den Blogbeitrag auf Fotomaterial der Therme zurückgegriffen. Bei unserem Besuch war es übrigens auch nicht voller als auf den Fotos. Bis zum Sonnenuntergang haben wir leider nicht gewartet, da wir am nächsten Tag arbeiten mussten und nach dem zweiten Saunagang schon recht müde waren. Ist aber bestimmt eine tolle Atmosphäre dann. 

 

Copyright: Therme Bad Wörishofen
Copyright: Therme Bad Wörishofen

Eintrittspreis

Für den Thermenbesuch gibt es verschiedene Preismodelle. Wir hatten einen Gutschein für Therme und Sauna. Die genauen Preise findet ihr hier. Für einen ganzen Tag Sauna und Therme hätten wir zu zweit 76 Euro gezahlt. 

Aufteilung des Bades

Wir haben mit dem Besuch der Therme angefangen. Außer der Therme gibt es noch das Saunaparadies mit einem eigenen Zugang und das Sport- und Kinderbad Blue fun. Dieses ist für Thermennutzer im Eintrittspreis enthalten.

Die Therme selbst

Da wir keine passionierten Saunagänger sind, hätte uns für unseren Besuch der Themen-Bereich mehr als gereicht. Neben dem großen Südsee-Becken mit Thermalwasser gibt es in der Therme auch ein Dampfbad und ein Kräuterwarmbad. Daneben sind verschiedene Gesundheitsbecken mit speziellen Mineralien vorhanden. Eines davon verspricht ein Badeerlebnis wie im toten Meer. Tatsächlich war der Auftrieb im Solebecken beeindruckend. 

Copyright: Therme Bad Wörishofen
Copyright: Therme Bad Wörishofen

Außenbereich der Therme

Besonders gut hat mir der Außenbereich der Therme gefallen. Das Außenbecken ist von einem See umgeben, sodass der tatsächliche Schwimmbereich deutlich größer erscheint, als er ohnehin schon ist. Sand und und Palmen neben den Liegestühlen lassen ein wenig Strand-Feeling aufkommen. Ein besonderer Hingucker sind auch die Liegestühle, die auf kleinen Stegen stehen, die in den See hineinragen. Das gesamte Thermen-Dach kann bei schönem Wetter aufgefahren werden. Bei unserem Besuch war es nur ein Stückchen offen. 

Copyright: Therme Bad Wörishofen
Copyright: Therme Bad Wörishofen

Draußen haben wir trotz des sehr guten Wetters leicht einen Platz bekommen. Falls es etwas enger werden sollte, bietet der dahinterliegende verglaste Ruhebereich viele Liegestühle. Zudem hat man von dort ebenfalls einen tollen Blick auf See und Außenbecken - inkl. Strömungskanal. 

Saunabereich

Wie bereits geschrieben, sind mein Mann und ich keine großen Saunagänger. Mir haben die Aufmachung und das Ambiente der Saunalandschaft sehr gut gefallen. Da ich kein besonders großer Fan der Freikörperkultur bin, finde ich besonders positiv, dass man samstags bis 18 Uhr die Saunalandschaft nur mit Badetextilien bekleidet nutzen darf. Das muss ich unbedingt einmal ausprobieren. Ich weiß aber, dass textile Saunanutzung vielen Saunaanhängern ein Graus ist. Aber so ist es, denke ich, ein guter Kompromiss. 

Copyright: Therme Bad Wörishofen
Copyright: Therme Bad Wörishofen

Der Saunabereich ist aufgeteilt in eine Außenanlage - die ebenfalls an dem See liegt, in den auch das Außenbecken der Therme hineinragt - und einen Innenbereich. Draußen gibt es einige Blockhaus-Saunen, Duschen, ein Tauchbecken und Sitzmöglichkeiten. Drinnen gibt es weitere Saunen - vor allem zu bestimmten Themen. Mir hat am besten die Alhambra-Sauna (65 Grad) gefallen (Foto oben) in der es einen Aufguss mit gleichzeitiger Klangschalen-Zermonie gibt. Ein echtes Highlight ist auch die Felsendusche (Foto unten).

Copyright: Therme Bad Wörishofen
Copyright: Therme Bad Wörishofen

Insgesamt gibt es im Saunabereich mehr als 15 thematisierte Sauna- und Wellness-Attraktionen sowie verschiedene Aufgussangebote, die alle an einer Tafel angeschrieben sind. Drinnen und draußen gibt es zudem genügend Ruheangebote.

Fazit

Der Ausflug nach Bad Wörishofen hat uns gut gefallen. Stadtbild und Therme waren von sehr vielen Rentnern geprägt, was denke ich normal für eine Kurstadt ist. Uns hat das nicht gestört. Für Familien dürfte sich ein Ausflug dennoch nicht unbedingt empfehlen. Mindestalter für die Therme ist 16 Jahre. Im Thermengebäude gibt es noch das Sport- und Kinderbad Blue Fun, das auch für Kinder geöffnet ist. Das ist aber bei weitem nicht so schön wie die Therme. Dafür aber auch recht günstig. 

Tagesausflug

Uns als Paar hat unser Tagesausflug mit Therme sehr gut gefallen - sowohl im Kurpark als auch in der Therme kann man wirklich zur Ruhe kommen. Bei einem längeren Aufenthalt würden wir auf jeden Fall Ausflüge ins Allgäu planen und das Kneipp-Museum besuchen. 

Geheimtipp

Wer Zeit hat und Milchprodukte mag: in Bad Wörishofen gibt es ein Arla-Werk und einen angehängten Käseladen. Wir haben es leider nicht mehr geschafft. 

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