Ein fast unbekanntes Juwel

Berlin ist eine meiner absoluten Lieblingsstädte. Soviel vorweg. Seit meinem ersten Besuch 1999 ist kaum ein Jahr vergangen, an dem ich nicht mindestens einmal in der deutschen Hauptstadt war. Oft bin ich sogar mehrmals im Jahr dort. Trotzdem war ich bis zu unserem letzten Besuch im Mai 2016 noch nie im Botanischen Garten gewesen. Auch Freunde, die in Berlin wohnen, waren noch nicht dort.
Größte Garten Deutschlands
Dabei ist der Botanische Garten Berlin in Berlin-Lichterfelde mit einer Fläche von über 43 Hektar und etwa 22.000 verschiedenen Pflanzenarten der größte Botanische Garten Deutschlands.
Anfahrt
Der Botanische Garten hat einen eigene S-Bahn-Station, die einige hundert Meter Fußmarsch vom Eingang "Unter den Eichen" entfernt. Gegenüber fährt auch ein Bus, der einen zurück in die Innenstadt bringt.
Eintritt
Der Eintritt kostet für Erwachsene 6 Euro. Im Preis inbegriffen sind die Gewächshäuser und das Botanische Museum. Das Museum kann unabhängig vom Garten für 2,50 Euro besucht werden. Für Familien gibt es spezielle Angebote.
Verpflegung
Direkt am Eingang "Unter den Eichen" gibt es einen kleinen Biergarten. Ein Café gibt es außerdem vor dem Haupteingang der Gewächshäuser. Ansonsten kann man natürlich auch Verpflegung mitnehmen.
Rundgang
Je nach Jahreszeit schlägt einem der Plan, den man am Eingang bekommt, einen speziellen Rundgang vor. Wir waren im Frühling dort und haben dementsprechend hauptsächlich die Themenbereiche besucht, die im Frühling interessant sind. Zunächst sind wir vom Eingang "Unter den Eichen" in Richtung Eingang "Königin-Luise-Platz" gelaufen.
Highlights
Etwa in der Mitte zwischen den beiden Eingängen befinden sich die riesigen Gewächshäuser, die wirklich sehr beeindruckend sind. Der Titanwurz - die größte Blüte der Welt, die aber bestialisch stinken soll, hat bei uns leider noch nicht geblüht. Sich aber schon bereit dazu gemacht.

Gleich im Eingangsbereich - hinter dem Café - gibt es hübsche kleine Aquarien und Schaukästen zu bestimmten Themen wie zum Beispiel Mangroven befüllt. Leider waren zu unserem Besuch noch nicht alle Schaukästen gefüllt. Von dort aus führen die Wege nach links und rechts in die eigentlichen Gewächshäuser. Riesige Kakteen, ein kanarischer Drachenbaum, der schon erwähnten Titanwurz und anderen exotische Gewächse aus den Tropen und Subtropen lassen jedes Botaniker-Herz höher schlagen. Besondres stolz ist der Botanische Garten auf seine Bromelien, Orchideen und tropischen Farne - denen er jeweils einzelne Ausstellungsbereiche gewidmet hat. Der Riechsinn kommt bei Kamelien und Eukalyptus auf seine Kosten.
Die Gewächshäuser sind alle sehr schön angelegt und wenige Schritte voneinander entfernt kann man die verschiedenen Klimazonen vom Mittelmeer über Afrika bis zu den feuchten Tropen erleben. Durch die Gewächshäuser ist der Botanische Garten auch bei schlechtem Wetter ein lohnendes Ausflugsziel.
Gelände
Nach unserem Abstecher in die Gewächshäuser haben wir uns das Freigelände vorgenommen. Gleich gegenüber den Gewächshäusern befindet sich der sehr schön angelegte italienische Garten. Auf den man von der Cafe-Terasse einen sehr schönen Blick hat.
Auf unserem Rundgang haben wir außerdem den Wasserpflanzen, dem Rotbuchenwald, den Asiatischen Gärten - vom Himalaya-Steingarten bis zum Japanischen Teehaus - und den Bereich der Amerikanischen Pflanzen besucht. Alle Bereiche sind wirklich sehr schön angelegt. Einziges kleines Manko: Auch mit dem Plan habe ich nicht immer auf Anhieb den richtigen Weg gefunden. Etwas mehr Schilder wären an der einen oder anderen Stelle hilfreich.
Bevor wir uns auf den Rückweg gemacht haben, haben wir auch noch das Arboretum mit dem Rosengarten besucht. Das Arboretum ist eine 14 Hektar große Freilandabteilung auf der es etwa 1.800 Baum- und Straucharten aus etwa 263 Gattungen entdecken gibt. Höhepunkt des Arboretums ist der Rosengarten.

Uns hat der Besuch im Botanischen Garten sehr gut gefallen. Etwas überrascht hat uns, dass trotz des schönen Wetters und des Wochentags Samstag wenig los war. Selbst in den Gewächshäusern ist man nicht allzuvielen Menschen begegnet. Lediglich die Gastronomie war ganz gut besucht. Schön ist, dass man passend zur Jahreszeit einen abgestimmten Rundgang vorgeschlagen bekommt. Wir haben uns fast komplett an die Empfehlung gehalten und so etwa drei Stunden im Botanischen Garten verbracht. Bei einem erneuten Berlin Besuch kommen wir gern wieder - dann vielleicht zu einer anderen Jahreszeit.
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