
An guten Tagen kann man von hier bis zu den Alpen sehen. Doch auch an nicht so guten Tagen hat der Ulmer Höhenweg seinen Reiz. Neben grandiosen Aussichten auf das Wahrzeichen der Stadt - das Ulmer Münster - führt einen der Weg vorbei an der Wilhelmsburg - dem Hauptwerk des Ulmer Festungsgürtels -, Fort Albeck, ebenfalls Teil der Bundesfestung, bis zum Friedhof mit seinen prächtigen Gräbern. Wer möchte, kann auch einen Abstecher zum Botanischen Garten machen.

Der Weg startet etwas unspektakulär direkt hinter dem Bau der Hochschule Ulm auf dem Eselsberg. Der Startplatz kann bequem mit der Buslinie 5 des öffentlichen Personennahverkehrs erreicht werden. Rote Bänke laden schon hier zum Verweilen ein. Allerdings wird die Aussicht etwas durch die neue Wohnbebauung getrübt. Durch die Häuser hindurch kann man aber prima auf die Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm blicken.

Vorbei führt der Weg an Maisfeldern über recht ebenerdige Spazierwege. Ein Stückweit führt der Weg durch kleine Wege einer Wohnsiedlung, bevor es langsam ab in den Wald geht.

Der größte teil des Wegs führt über Teer und Schotter. Die Wege sind allesamt sehr gut Ausgebaut. Einziges kleines Manko: die Hinweisschilder auf den Ulmer Höhenweg sind recht klein und manchmal nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Für uns war der Weg deshalb so etwas wie eine Mischung aus Schnitzeljagd und "ich sehe was, was du nicht siehst".
Panoramaweg Eselsberg

Ein erstes Highlight auf der Strecke ist der "Panoramaweg Eselsberg", der wunderschöne Ausblicke auf das Ulmer Wahrzeichen - das Münster bietet. An guten Tagen sieht man von hier aus die Alpen. Wir haben sie leider nicht entdeckt.

Weiter geht es in Richtung Botanischer Garten. Hier muss man sich entscheiden. Entweder man folgt der Hauptroute in Richtung Wilhelmsburg - vorbei an idyllischen Kleingärten - oder man stattet dem Botanischen Garten einen Besuch ab und geht dann vorbei an Schießständen zu Fort Prittwitz und Neuen Friedhof. Verbindungswege zwischen den beiden Routen sorgen für die nötige Verbindung, falls man Teilstrecken kombinieren möchte.

Wir bleiben auf der Hauptroute. Bevor wir nach einer guten Stunde Fußmarsch die Wilhelmsburg erreichen, kommen wir noch an saftig grünen Hügelchen vorbei und an einer Schmetterlingswiese. Hin und wieder gibt es auf dem Weg übrigens schön illustrierte Hinweistafeln mit wissenswerten Informationen zu Weg, Fauna und Ausblick.
Highlight: Wilhelmsburg

Das zweite Highlight auf der Strecke ist die Wilhelmsburg, die von 1842 bis 1849 als Reduit der Zitadelle der Festung Ulm gebaut wurde. Die Bundesfestung Ulm ist – neben Landau, Luxemburg, Mainz und Rastatt – eine von fünf Bundesfestungen und Europas größte Festungsanlage. Gut erhalten ist sie noch dazu.

Neben der Wilhelmsburg steht ein kleiner Aussichtsturm, von dem aus man einen tollen Blick auf die Burg, aber auch auf die Doppelstadt hat.

Wegen der vielen Liebesschlösser, die oben auf dem Turm-Geländer angebracht sind, wird der Turm von manchen auch als Liebesturm bezeichnet.

Von der Wilhelmsburg führt der Weg weiter - dieses mal etwas enger, steiler und geschlängelter als auf dem Rest der Route. An den Kliniken am Michelsberg vorbei, muss man die die Stuttgarter Straße überqueren und erreicht dann den Hauptfriedhof mit einigen sehenswerten Gräbern.

Nach dem Friedhof legen wir eine kurze Pause mit Blick auf zauberhafte Schrebergärten ein, bevor wir uns weiter auf den Weg in Richtung Fort Albeck machen.

Hier haben wir irgendwo den falschen Weg eingeschlagen und landen plötzlich auf einer Nebenstrecke des Ulmer Höhenwegs. Durch einige Windungen finden wir am Ende dennoch Fort Albeck, das für uns den Schlusspunkt der Wanderung darstellt. Die restliche Strecke - über das Fort Safranberg und das Böfinger Schlössle bis zur Endstation Ostpreußenweg - wollen wir so schnell wie möglich nachholen.

Fazit
Wir haben den Weg sehr genossen. Für echte Wanderer ist er sicherlich etwas wenig anspruchsvoll was Steigung und Schwierigkeit angeht. Für uns war es völlig ausreichend. Insgesamt sind wir 9 Kilometer gelaufen und haben mit zwei Pausen 2,5 Stunden gebraucht. Die Gesamthöhe herauf betrug 130 Meter. 195 Meter ging es bergab. Hier findet ihr einen ausführlichen Flyer der Stadt Ulm zum Ulmer Höhenweg.
Kommentar schreiben