Hoteltip: Yotel, New York

New York - das ist Manhattan, aber auch Brooklyn, Queens, die Bronx und Staten Island. Bei meinem vergangenen Aufenthalt im April/Mai 2016 habe ich alle fünf Stadtteile besucht. Aber wohnen wollte ich dann doch in Manhattan. Im Herzen der Weltstadt. Dort, wo niemals die Lichter ausgehen, in der Stadt, die niemals schläft. In fußläufiger Entfernung zum Times Square, dem pulsierenden Zentrum des Broadways. Dem Ort, an dem sich Musicaltheater fast schon aneinander reihen wie Perlen an einer Schnur. Dort, wo die Entscheidung schwer fällt, für welches Musical man sich entscheiden soll. 

Doch New York hat auch seine Schattenseite. Gerade in den Gegenden, in denen das Leben pulsiert. Ich meine nicht Kriminalität. New York, insbesondere Manhattan, soll in den vergangenen 20 Jahren sehr sicher geworden sein. Der ehemalige Bürgermeister Rudolph Giuliani und der ehemalige Polizeichef von New York, William Bratton, haben 1994 die Kehrtwende eingeläutet und die Stadt zu einem sichereren Ort gemacht, an dem es nahezu keine "No-go-areas" mehr gibt.

Die Schattenseite, die ich meine, sind die Preise. Bei einem Urlaub in New York schlägt nicht nur der Flug - zum Teil beträchtlich - zu Buche. Auch die Unterkünfte sind - speziell in Manhattan - nicht gerade günstig. Und wer meinem Blog folgt, der weiß, dass ich für schmuddelige Absteigen, Mehrbettzimmer und Co. nicht zu haben bin. Ich habe also recherchiert, was das Zeug hält. Habe Vergleiche angestellt. Den Hotelmarkt beobachtet. Hotelbewertungsportale gewälzt.

Bei meinem ersten Aufenthalt in New York hatten mein Mann und ich uns für das Park Central Hotel entschieden, was damals eine sehr gute Wahl war. Doch für dieses Mal, war mir der Preis einfach zu teuer. Eines Abends bin ich dann auf das Yotel gestoßen. Ein Angebot. Die Bilder haben mich angesprochen. Die Bewertungen waren gut. Nicht herausragend, aber in Ordnung. Und irgendwie kam mir das Hotel auch bekannt vor.

Einige Tage später ist mir dann aufgefallen, warum mir das Hotel so bekannt vorgekommen ist. Auf Reiseportalen - etwa auf Facebook - wird das Hotel schon seit einiger Zeit stark vermarktet. "Stylisch", "Designhotel" und diverse Superlative werden dort mit dem Hotel in Verbindung gebracht, dessen heimlicher Star ein Gepäckroboter ist. Umso gespannter war ich, wie das Hotel denn sein würde.

Etwas erschöpft vom frühen Aufstehen (mein Taxi zum Bahnhof ging schon um 4 Uhr morgens) stellte mich der Check-in etwa 17 Stunden später vor die erste Herausforderung. An Computern sollte man selbst einchecken. Aber der PC wollte nicht so wie ich. Ein netter Mitarbeiter hat das Problem aber recht schnell erkannt und eilte zur Hilfe. Auch er musste sich etwas mit dem System herumärgern, bekam dann aber zwei Key-Cards, die als Schlüssel dienen, aus ausgedruckt, mit denen wir uns zu unserem Zimmer aufmachten. 

Der Weg zum Zimmer ist dann auch schon die zweite Herausforderung. Mit dem Aufzug geht es erstmal auf eine Art Zwischenebene. Dort ist die oft beworbene Dachterrasse angesiedelt, ein Restaurant. Hier gibt es den ganzen Tag über kostenfrei Tee und Kaffee. Morgens bietet das Yotel auch kostenlose Muffins an. Und man findet auf dieser Ebene auch die beiden Maskottchen des Hotels. 

Vom Zwischenstockwerk aus führt ein schmaler Flur zu weiteren Aufzügen, die einen in den eigentlichen Hotelturm mit den Zimmern bringen. Erwartungsvoll schlossen wir unseres auf. Der erste Eindruck: "ui, ist das klein". Das Bett ist für zwei nicht gerade schlanke Personen, die als Freundinnen und nicht als Paar verreisen, doch etwas klein und ist zu diesem Zeitpunkt bis zur Hälfte hochgefahren, sodass man es als Couch nutzen kann.  

Direkt neben dem Bett fängt das Bad an, dass nur durch einen Vorhang abgetrennt ist. Die Dusche ist mit einer Glaswand abgeschirmt. Mit einer Glasschiebetür lässt sich so auch die Toilette abtrennen. Wirklich Privatsphäre gibt es hier trotzdem nicht. Aber für acht Nächte geht das schonmal - vor allem in New York. Denn dort nutze ich das Zimmer tatsächlich nur zum Schlafen. Und wenn es mit dem Schlafen aufgrund des Jetlags nicht so gut klappt, kann man den tollen Ausblick aus dem Badfenster - das Bodentief ist - genießen. 

Bis auf das für New York typischen Sirenengeheul von Feuerwehr, Polizei und Rettungswagen ist das Hotel überraschend ruhig. Das Zimmer ist hochwertig und sauber. Das kostenfreie Frühstück und die kostenfreien Getränke (Wasser gibt es den ganzen Tag über aus einem Eiswürfelautomat auf jedem Stockwerk) sind nette Gimmicks. Nur für die tolle Dachterrasse war es bei unsere Aufenthalt leider zu kalt. Ansonsten ist sie sehr schön und ein toller Anlaufpunkt für das Frühstück oder einen entspannten Cocktail am Abend. 

In fußläufiger Entfernung ist der tolle neue Highline-Park - ein Park auf einer ehemaligen S-Bahn-Trasse - die U-Bahn, der Times Square und so gut wie alle Musicaltheater. Ansonsten kommt man mit der U-Bahn auch zu allen anderen Sehenswürdigkeiten und zum Flughafen bequem und vergleichsweise schnell. Coffee-Shops, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Fast-Food-Läden gibt es ebenfalls mehr als genügend. Insgesamt bin ich mit meiner Hotelwahl sehr zufrieden und kann das Yotel empfehlen. Das nächste Mal würde ich evtl. etwas mehr zahlen und ein Zimmer mit einem größeren Bett buchen. 

Kennt ihr das Yotel oder habt ihr andere Hoteltips für New York? Ich freue mich über Kommentare :-)

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